Montag, 2. November 2015

Angeln mit Jerkbaits im Herbst

Das Angeln mit Jerkbaits im Herbst klingt zugegebener Maßen doch schon ein wenig widersprüchlich. Auch für mich - allerdings nur bis zum letzten Winter! In einer Ausgabe des "Raubfisch" aus dem letzten Herbst/Winter fiel mir ein (Video) Bericht zum Angeln mit Jerkbaits im in der kalten Jahres in die Hände. Animiert durch diesen Bericht war eines meiner Ziele dieses Jahr meinen ersten Jerkhecht im Herbst zu fangen. Aber einmal ganz von vorne... 

Man meint, mit sinkenden Temperaturen verziehen sich die Hechte in tiefere Regionen um sich dort in der Sprungschicht auf zu halten. So auch immer meine Gedanken - doch dass es auch Tage gibt, an denen es anders zu sein scheint, habe ich in den vergangenen zwei Wochen gelernt. Gezielt habe ich versucht Wassertiefen um zwei Meter mit Jerks aus zu fischen. Zum Vergleich hatte ich immer mindestens einen Mitangler, der mit GuFi oder anderem Köder gefischt hat.

Die Ausrüstung:
Zum Jerkbaitangeln empfehle ich eine straffe Rute mit einer stabilen Rolle und einer ordentlichen Schnur (mind.0,25er eher 0,28er). Für Alle, die das Jerken beginnen wollen, aber noch nach einer Kombo suchen hatte ich bereits schon einmal eine Empfehlung geschrieben: Jerk-Combo, City-Angler Empfehlung. Ich bin zwischenzeitlich an eine Illex Ashura Moster Jerk Bait Special gekommen, die meine Dragon Thytan Pro Jerk Cast ersetzt hat.

Jerkkombo
Nicht weil sie schlecht war, sondern weil ich einfach einmal eine Illex Rute mein Eigen nennen wollte. Die 0,28er Power Pro Depth Hunter Multicolor auf der Shimano Calcutta 201D tun nach wie vor tadellos ihren Dienst.    

0,28er Geflecht zum Jerken

Köder 
In meinem Sortiment befinden sich sinkende, schwebende als auch steigende Jerkbaits. Wie im eingangs erwähnten Video empfohlen habe ich in diesem Fall auf (schnell) sinkende Jerks gesetzt, obwohl ich am liebsten mit schwebenden oder ganz langsam sinkenden Jerks fische. Schnell sinkende Jerks haben für die Angelei in der kalten Jahreszeit einen entscheidenen Vorteil: Man kann diese bei entsprechende gefühlvoller Führung grundnah und somit genau vor den Augen der Fische anbieten.

Jerkbaitfever
Meine favorisierten Jerkbaits haben eine größe zwischen 12-15cm. Sehr schöne Modelle gibt es Beispielsweise von Rapala, Strike Pro oder Salmo. Am besten ist man natürlich mit Eigenbau - Jerkbaits gewappnet, da man diese nach seinen eigenen Geschmäckern entwerfen kann. Ich komme im Moment am besten mit dem Buster Jerk von Strike Pro in 15cm Länge klar.

Strike Pro Buster Jerk 15cm
Natürlich funktionieren auch andere Jerks. Ihr solltet am besten schauen wie Ihr am besten klar kommt. Wichtig ist, dass Ihr den nun am Grund liegenden Fischen mit den Jerks buchstäblich "auf der Nase rumtanzt".    

Die Führung
Jerkbaits werden, wie der Name schon sagt (to jerk = rucken oder ruckartig fahren) mit Starken Zupfern bzw. Schläge in die Rute animiert. Im Optimalfall beginnt der Jerk einen gleichmäßigen Zick-Zack-Lauf, der mit Unregelmäßigkeiten sehr gerne aufgelockert werden darf. Wichtig bei der Führung beim Jerken auf Herbsthechte: Den Köder immer wieder durch Pausen zum Grund sinken lassen! Oft gibt es genau in diesem Ruhephasen die Attacken, den der Hecht glaubt an eine sichere und orientierungslose Beute. Die langsame Führung kommt dem Hecht gerade recht, da auch er nicht viel Energie aufwenden muss um einen langsamen "Beutefisch" zu schnappen.

Jerkhecht
Tatsächlich war es mir möglich, meine Jerkhechte im Herbst zu fangen. Wenn man ein paar kleine Details beachtet, sollte es mit dem Fisch klappen - vorrausgesetzt die Fische halten sich wirklich noch in Tiefen auf, die wir mit unseren Jerkbaits erreichen können.
 
Jerkhecht
Auch David folgte dieser "Anleitung" und tatsächlich, bei Jerks in entsprechenden Größen klappt diese Methode sogar beim Barscheanglen. David fing auf Anhieb einen "Herbstjerkbarsch" um die 30cm auf einen kleinen Busterjerk.


Jerkbarsch
Fazit
Natürlich wäre es irrwitzig ein Urteil nach drei Angelausflügen zu fällen, für mich persönlich ist dennoch eine Tendenz ganz klar zu erkennen.Das Jerken auf Herbsthechte ist gar nicht so weit ab, wie man zunächst denken mag. Wer ein wenig experimentierfreudig ist und sich auch auf unübliche Angelarten zu unpassenden Jahreszeiten einlassen kann, der wird auch im Herbst gepackt vom Jerkbaitfever!

In diesem Sinne, sagen David und Sascha Tight Lines!