Sonntag, 29. Juni 2014

MT - Lures City-Angler Jerkbait, der Test

Im letzten Jahr bin ich durch einen Bericht im Barsch-Alarm Forum auf die Firma MT - Lures aufmerksam geworden. Custom - Baits by MT - Lures, dass hörte sich klasse an. Wie der Zufall es wollte kam ich mit Marco, einem Mitglied des MT - Lures Teams, durch den Verkauf einen Rutenhandteils in Kontakt. Zunächst wusste ich nichts von Marcos Schaffensbereich.

Dieses sollte sich jedoch recht schnell ändern. Nach einigem Schriftverkehr kam es, dass wir ein kleines Projekt ins Leben riefen, welches eben diese (unsere) Jerkbaits zum Thema hatten. Ziel war es einen Jerbait zu bauen, der gleichermaßen sowohl für das Angeln mit einer Spinncombo als auch mit einer BC-Combo geeignet ist. Das Gewicht des Jerks sollte sich um 50gr Bewegen und ein Barsch, - bzw. Weißfisch Design bekommen.

CA - Jerkbait im Barschdekor

CA - Jerkbait im Weißfischdekor

Wie genau unsere Jerks entstanden sind, könnt Ihr hier lesen: Jerkbaitbau
Enstanden sind zwei ca. 12 cm lange Jerkbaits mit einem Gewicht von knapp 50 Gramm in hervorragenden Designs.
Ich als Jerkanfänger stand dem ganzen Thema zunächst sehr skeptisch gegenüber, aber Marco von MT - Lures versicherte mir, dass er einen einfach zu führenden Jerkbait bauen würde, der zudem sicher Fische fängt. Hörte sich ersteinmal gut an, aber natürlich war mir auch klar, dass Marco sein Produkt bestmöglich bewerben wollte. Ich war gespannt!

Um die Jerks fischen zu können, musste eine entsprechende Spin-Combo her. 
Ich habe mich für eine Rute aus dem Hause Team Daiwa entschieden. Diese hört schlicht auf den Namen "Jerkbait".  Kombiniert wird diese Rute mit einer 4000er Stradic Ci4+ von Shimano. 

Jerk Spincombo
So bewaffnet konnte es ans Wasser für den Test der Jerks gehen. Die ersten Würfe zeigten, die Combo schien perfekt zu sein. Die Rute lädt sich ordentlich auf, ohne dass man das Gefühl haben musste sich dabei im Grenzbereich der Rute zu bewegen, sehr schön! 
Bei den ersten Bewegungen der Jerks viel sofort auf, dass bei der Animation auch Anfänger ihren Spass haben werden. Um den Jerk-Bait gut animieren zu können, bedarf es keiner großen und ausladenen Schläge der Rute! 
Kleine "Twitches" in die lockere Schnur und schon beginnt sich der Jerk sehr verführerisch zu bewegen. Ich war gerade noch dabei mich mit dem neuen Gefühl auseinander zu setzen, da gab es schon den ersten Knall in der Rute. Nach kurzen Drill verabschiedete sich der Fisch leider. 
Die erste Rückmeldung zur Führung und Animation gab es also, die Hechte hatten den Köder tatsächlich zum Fressen gern. Nachdem mir leider nach einigen Würfen ein weiterer Fisch ausgestiegen war,  kam ich doch etwas ins Grübeln. Wo könnte der Fehler liegen? Ich nahm noch am gleichen Abend zu Marco Kontakt auf und der Fehler schien recht schnell eingegrenzt. Jerks sind im Verhältnis zu ihrer Größe recht schwere Köder. Wenn sich ein Fisch während des Drills schüttelt und versucht den wuchtigen Köder los zu werden entstehen durch das recht große Gewicht nicht zu unterschätzende Hebelkräfte. Durch diese Hebelkräfte entstehen Drehmomente am Schnittpunkt zwischen Fischmaul und Haken die dazu ausreichen den Haken aus dem Maul des Fisches zu schlagen. Je höher das Gewicht des Köders desto größer die Gefahr durch die "einfache" Physik einen Fisch zu verlieren. Beim Wobblerangeln verzichte ich auf das Anschlagen bei einem Biss, da die Fische zu 90% hängen bleiben. Wobbler sind in aller Regel im Vergleich zu einem Jerk-Bait gleicher Länge wesentlich leichter (somit viel geringere Hebelkräfte bzw. Drehmomente), sodass es beim Schütteln eines "normalen" Wobblers viel weniger zu Aussteigern kommt.
Folglich stellte sich das "Nichtanschlagen" beim Jerk-Bait Angeln als Fehler heraus. 
Am nächsten Tag ging es mit Dennis auf den See mit einer etwas anderen Strategie - Anschlagen beim Biss! 
Nach einigen Würfen hatte ich einen agressiven Biss, den ich sofort mit einem Anhschlag parieren konnte. Der Fisch hing und ich dirigierte ihn Richtung Boot. Dann sah ich eine Flanke aufblitzen, die definitiv aber keinem Hecht gehörte - Barsch, und was für einer! 

Barsch auf Jerk-Bait
Beim Nachmessen des Fisches stockte mir etwas der Atem, 41cm - neuer PB! 
Erster Fisch auf den "eigenen" Jerkbait auf der neuen Rute gleich ein PB, was für ein Auftakt! Die Fische waren beim Anblick des Jerks scheinbar wie von Sinnen! 








An diesem Tag hatte ich meinen schönsten und besten Angeltag den ich je hatte. Ich konnte an diesem Tag vier Hechte landen (davon drei auf den MT-Lures Jerk) und einen Barsch, der "mal eben" meinen PB um 2cm anhob! Leider blieb dennoch ein Wehrmutstropfen. Marco erzählte mir, dass die Aussteigerquote trotz Anschlagen beim Jerken recht hoch ist, 40 Prozent und mehr. Leider musste auch ich diese Erfahrungen machen, denn tatsächlich hatte ich mindestens doppelt so viele Bisse, aber das ist Angeln!
Auch Dennis hatte an diesem Tag wirklich Glück! Er fing seinen PB - Hecht vor einem Seerosenfeld, allerdings leider nicht auf den MT-Lure Jerk sondern auf einen kleinen, am Offsethaken angebotenen, Gummifisch. Zum Abend hin war aber auch Dennis im "MT - Lures - Fieber" und so war es nur eine Frage der Zeit, bis es auch bei ihm rappelte.

Dennis Jerk Hecht, MT-Lures CA Jerk im Weißfisch Dekor

Was ein Köder, fing bei uns an diesem Tag auf Bestellung!
Viele von Euch werden nun sagen: "Zufall". Vielleicht zurecht, aber auch dass hatten wir auf der Rechnung! Gestern ging es wieder mit den Jerks los um die Fängigkeit zu festigen. Schnell wurde aber klar, dass die Fische zu unserem ersten Test scheinbar wirklich gut drauf waren. Trotzdem ließen mich (Dennis angelte gestern eher mit Gummis) die Fische nicht im Stich! Biss, Anhieb recht straffer aber kurzer Drill und der Fisch lag im Kescher.

Hecht aus dem Kraut auf Jerk
Für stand fest, das Ding fängt wie eine Maschine, auch bei mir als Jerk-Anfänger. 
Sehr schöner Lauf, lange "Gliding - Phasen" und zackicke "Twitches", der Köder gibt einiges her um sich aus zu probieren. Sehr ansprechend finde ich die "Stand - Up- Aktion". Dabei kann man den Köder durch ungleichmäßig schnelle Bewegeungen nach oben und unten ausbrechen lassen - gefällt mir sehr gut. Wie die Theorie besagt lebt das Jerkbait - Angeln von den Ruhepausen zwischen den Schlägen. Genau in diesen Phasen sollen besonders viele Bisse kommen. Der CA - Jerkbait sinkt in den Ruhepausen langsam in Richtung Grund. Auch bei mir kamen (bis jetzt) alle Bisse ausnahmslos in diesen Ruhephasen, sehr aufregend!

Fazit
Für mich hat sich dieser Einstieg in das Jerk-Bait Angeln total gelohnt. Entgegen einiger Kritik gefällt mir persönlich das Jerken mit der Stationärcombo sehr gut und umständlich finde ich es gar nicht! Da ich eher kein "Big-Bait- Schmeißer" bin, werde ich mich in Zukunft auf Jerkbaits bis ca. 50 Gramm beschränken. Alles darüber empfinde ich persönlich als unangenehm umd macht mir keinen Spass. Dank MT - Lures ist das Jerken für mich nach einiegen wenigen Versuchen zum absoluten Muss geworden und nicht mehr weg zu denken!

Wer von Euch sich von MT - Lures auch einmal einen Jerk - Bait bauen lassen will, der sollte sich die Homepage anschauen und mit den Jungs Kontakt aufnehmen.


Klick das Bild an zum Besuch von MT - Lures

Ein klasse Jerkbait, den es auf jedenfall lohnt auch einmal unter Wasser zu betrachten.

Unterwasseraufnahmen CA-Jerk


Vielen Dank an Metin, Marco und das ganze Team von MT - Lures! 
Für mich baut MT - Lures Handmade, - und Custombaits par excellance, stehen mit Rat und Tat zur Seite und halten was sie versprechen.