Montag, 15. April 2013

Oberflächenangelei mit Topwaterködern

Ich habe vor in der kommenden Saison die Raubfischangelei in Berlin mit speziellen Ködern an der Oberfläche zu intensivieren. Ich verstehe diese Anglei in dieser Saison noch als "Experiment" und ich hoffe, dass sich der entsprechende Erfolg zu gegebener Zeit mit etwas Übung der speziellen Führungsstile jedoch einstellen  wird.
Die Oberflächenangelei wird mit sogenannten Topwaterködern betrieben. Darunter versteht man all jene Köder, die an der Wasseröberfläche geführt werden. Im einzelnen möchte ich hier auf die Stickbaits bzw. Pencilbaits und die Popper eingehen. Die Faszination dieser Art des Fischens machen zu einem Löwenanteil die Bisse auf Sicht aus. Wenn das Wasser "explodiert" und sich die Räuber aus dem Wasser schrauben um den Köder zu erhaschen ist schon sehr faszinierend. Selbst kleine Barsche scheuen vor diesen Ködern an warmen Sommerabenden im Flachwasser nicht zurück.

Stickbaits
Die sogenannten Stickbaits welche hin und wieder auch als Pencilbaits bezeichnet werden haben ihre Namensgebung durch ihre Form. Das "Stickbait", kommt wie so oft aus dem englischen und bedeutet wortwörtlich übersetzt "Stockköder", stick = Stock, bait = Köder

Stickbait der Firma Quantum, Tabledancer
Stickbaits der Firma Megabass, Dog X jr.
Stickbaits, kommen im Gegensatz zu Wobblern ohne eine Tauchschaufel aus, da diese Modelle ausschließlich an der Wasseroberfläche bzw. kurz darunter arbeiten.
Diese Köder sollten mit der "Walk the Dog" (zu.dt. "den Hund ausführen") Technik animiert werden. Dabei muss der Köder mit kurzen gleichmässigen Schlägen der Rute in die lockere Schnur in einen "Zick-Zack Lauf" gebracht werden. Je nach Modell ist die Walk the Dog Technik leichter oder schwieriger zu erlernen. Meine ersten "Gehversuche" habe ich mit dem Tabledancer von Quantum gemacht mit mehr oder minder großem Erfolg.

Eine zweit große Gruppe der Oberflächenköder stellen die Popper da. Wenngleich der Führungsstil ein wenig ähnlich dem der Stickbaits scheint, so ist der Reiz eines Poppers auf die Fische ein ganz eigener.

Popper  
Auch die Popper kommen ohne eine Tauschschaufel da man mit ihnen ebenfalls die Oberflächenangelei betreibt. Der Popper wird durch Schläge oder Rucke mit der Rute in die straffe Schnur geführt. Dabei gleitet der Popper in nahezu einer Linie auf dem Wasser. Durch seine speziell geformte Frontpartie wird das Wasser unter Zug des Köders an ihm vorbei geleitet, wodurch eine " spritzende Bugwellen" entsteht.

Popper der Firma Balzer, Shirasu
Des Poppers speziell ausgeformte Frontpertie
Man muss sich diesen Effekt in etwa so vorstellen, als würde man einen Esslöffel mit der konkaven Seite in einen harten Wasserstrahl halten. Das Wasser spritz in alle Richtungen vom Löffel weg. Durch diese konstruktiv bedingte Eigenschaft des Poppers entstehen bei Führung des Köder "Blubber, - und Schmatzgeräusche" was die Räuber teilweise magisch anzuziehen scheint.

Wenn Ihr die Oberflächenangelei und deren Reiz selbst erleben wollt, würde ich mich freuen, wenn Ihr auf Grund dieses Berichtes das nächste Mal in Eurem Angelladen auch zu einem Stickbait oder Popper greift. Für mich gibt es nichts spannenderes beim Angeln als diese Technik. Wenn sich ein Hecht, Barsch oder Rapfen hinter dem Köder sichbar auftut, zum Angriff ansetzt um sich dann wie eine Dampflokomotiveauf den Köder zu stürzen, bleibt einem schon für einen Kurzen Moment der Atem stehen...Probiert es selber aus!