Sonntag, 4. Januar 2015

Balzer Jörg Strehlow Kaulis im Test auf: Barsch und Zander

Sascha hat in einem Blitzportrait bereits einiges über unser Testpaket "Kaulis" von Jörg Strehlow geschrieben. Ich habe es mir zur Aufgabe gemacht die Teile auf Tauglichkeit auf Barsch und Zander unter die Lupe zu nehmen. Die Tauglichkeit auf Hecht wollen wir gerne nächstes Jahr beleuchten, wenn es wieder Spaß auf dem Tegeler See macht. Ich habe wenige Male in den letzten Wochen mit den Gummis gefischt. Vor Allem um den Lauf im klaren Winterwasser zu testen. Einen Fang kann ich vor der Schonzeit nicht mehr präsentieren. Der wird im nächsten Jahr nachgereicht:) Vorab: Die Gummis sind immerhin von einem der bekanntesten, wenn nicht von DEM Zanderspezialisten Deutschlands entwickelt. Daher gehe ich davon aus dass man damit Zander fangen kann. Wer bin ich, dies anzuzweifeln. Aber nicht jedes Gewässer ist gleich und nicht alle Angler angeln mit den gleichen Methoden. Ich habe die Kaulis mal genauer unter die Lupe genommen und möchte Euch hier das Ergebnis präsentieren.

Mein erster Eindruck: Straffe Gummimischung und eine bekannte Form in verschiedenen Längen. Ich bestimmt schon hunderte Male im Laden an den Kaulis vorbeigegangen. Habe ich mir eigentlich schon mal welche gekauft? Die Gummis wirken erstmal relativ einfach - im Vergleich zu japanischen Hightech Gummis. Die Kaulis haben aufgemalte, helle Augen und in meinem persönlichen Paket habe ich Gummifische von 9 bis 15 cm. Beim Geruch bin ich mir nicht sicher was ich wahrnehme. Ist es das Fischöl oder doch Weichmacher? Irgendein Geruch ist zumindest wahrnehmbar, diesen finde ich weder besonders angenehm-noch besonders unangenehm.

Ich fische die Kaulis am liebsten am Jigkopf. Das passt mMn. am besten zu den Gummis: einfache Köderform, einfache Anköderung
Auf den zweiten Blick zeigen die Kaulis allerdings recht deutliche Unterschiede in ihrer Form, wenn man die verschieden langen Fische miteinander vergleicht. Das 9 cm lange Modell ist deutlich bauchiger als die längeren Modelle. Und auch bei der Form des Schwanztellers zeigt sich, dass hier nicht einfach wahllos gekürzt wurde sondern ein Konzept dahintersteht. Laut Empfehlung eignen sich die 9 cm Modelle für die ganzjährige Barschangelei,- sowie das Fischen auf Zander im Sommer, wenn die Beute etwas kleiner ausfällt. Das würde ich so unterschreiben. So würde ich mir einen Barschgummi mit Aktion designen, wenn ich mich entscheiden müsste. Der steiler abstehende Schwanzteller macht im trüben Sommerwasser mehr Druck, durch die lange, dünne Schwanzwurzel spielt er dennoch bei leichtem Zug. Das gefällt mir sehr gut und imitiert die agile Sommerbeute. Auf der Seite der Köder zeigt sich eine geprägte Brustflosse, die etwas Struktur und Naturtreue bringt.

Schwanzvergleich: Auf den zweiten Blick zeigen sich die Unterschiede 




Selbst die mittleren Größen zeigen noch Unterschiede in der Schwanzform
Die längeren Modelle für die Zanderangelei sind gut als "Low-action" -Köder zu beschreiben. Ein kleiner Schwanzteller an dickerer Schwanzwurzel macht dezenten Druck mit hochfrequenten Schwingungen. Meiner Erfahrung nach ist das super für Zander. Alternativ fische ich gerne noch Köder ganz ohne Schaufelschwanz. Wenn ich allerdings nachts oder in der Dämmerung losziehe vertraue ich auf mehr Druck unter Wasser. Hier bildet die Form der Kaulis in meinen Augen einen hervorragenden Kompromiss um einfach rund um die Uhr mit einem Köder zu fischen, ohne sich all zu viele Gedanken um die richtige Köderform zu machen. Ausserdem ist dies die Köderform, die sich am Besten für alle unterschiedlichen Führungsarten eignet: Ob am Jigkopf, C- oder T- Rig oder am Dropshotsystem: diese Köderform lässt sich universell fischen. Das der Kauli schwimmt unterstreicht nochmal, dass es sich wirklich um einen Allrounder handelt. Schwimmende Gummis steigen am Rig dezent auf und wirken lebensnah.

Fazit: mit der Zeit gefällt mir die einfach gehaltene Bauweise des Kaulis immer mehr. Das aufgemalte Auge kann nicht abfallen und uns bereits deim ersten Hakenaufziehen vor die Füße fallen. Super! Es bleibt logischerweise fest am Gummi. Außerdem bietet das helle Weiß einen guten "target point", einen Angriffspunkt für unsere Räuber. Die feste Gummimischung fühlt sich sehr lebensecht an, wie ein kleines Fischchen. Das gefällt mir ebenfalls sehr gut und sollte unsere Zander dazu verleiten evtl. ein zweites Mal zu zu packen. Die Farben überzeugen mich ebenfalls. Besonders Perlmutt-Silber finde ich sehr gelungen für die Berliner Gewässer. Dem schwarzen Kauli vertraue ich bei der nächtlichen Zanderjagd, sofern ich Restlicht oder künstliche Lichtquellen vor Ort habe. Die anfänglichen Bedenken haben sich aufgelöst. Apropos aufgelöst: Kaulis müssen auf Grund ihrer Zusammensetzung getrennt von anderen Gummis gelagert werden. Korrektur: Neue Farben, neue Mischung: Kaulis dürfen jetzt mit anderen Gummis zusammen gelagert werden. Wer mag testet mal die "Made in Germany" Ökokaulis, die ohne Weichmacher auskommen. Meine Testkaulis bekommen eine zusätzliche Behandlung mit selbstgemachtem Duftstoff um ganz sicher zu gehen. Nach der Schonzeit gibts bestimmt auch noch Bilder mit Fischen und den Kaulis zu sehen, da bin ich mir sicher.

Günstig, gut, oldschool. Ich werde die Kaulis in Zukunft auf dem Zettel haben wenn ich neue Gummifische brauche.

Allzeit stramme Schnur, Euer Dennis.

Zu finden sind die Kaulis, wie auch die Ökokaulis, unter folgender Adresse:
http://shop.der-angler.de/index.php?cat=c3_GUMMIKOeDER.html