Sonntag, 10. März 2013

UV aktive Köder, das etwas dunkle Geheimnis

Wer die Wahl hat, hat die Qual, so lautet ein weiterverbreitetes Sprichwort. In unserem Falle ist es wohl die Köderwahl. Wir kennen das alle. Man schaut in die Köderbox, fällt die Entscheidung für einen Köder und beginnt zu fischen. An manchen Tagen entscheidet unter Umständen nur eine winzige Kleinigkeit zwischen Erfolg und Misserfolg. Köderführung, die richtige Wassertiefe und so weiter. Ich denke Ihr wisst was ich meine. Tatsächlich bleibt ein oft unbekanntes aber (für mich) entscheidendes Kriterium außen vor. In Vergangenheit ist es mir selber passiert, darum kann ich aus eigenem Wissen zu diesem Artikel schöpfen. Einer meiner besten Köderfarben ist das „Motoroil“ in allen erdenklichen Ausführungen. Als Shad, Krebs, Gummiwurm und den vielen weiteren Möglichkeiten der Formgebung.

Tatsächlich fingen zwei scheinbar fast identische Köder(farben) komplett unterschiedlich. Auf den einen Köder gab es bisse wie „am Fließband“, mit dem anderen Köder zweifelte ich an der Existenz eines Fischbestandes in diesem Gewässer. Trotz nahezu (möglichst) gleichen Bedingungen taten sich dieser gravierende Fangunterschied der beiden Köder auf. Wie mir das Internet später verraten sollte, könnte des Rätsels Lösung in UV-aktiven Ködern liegen. Zu 100% sicher sein konnte ich mir zwar nicht, aber nach meiner Recherche und den weiteren „Experimenten“ am Wasser lag der Verdacht dahingehend doch sehr nahe.Wie jeder weiß werden Farben durch Reflexion entsprechender Lichtspektren des angestrahlten Gegenstandes sichtbar. Je nach Wassertiefe und Trübungsgrad des Wassers und den Lichtverhältnissen zu veränderten Tages-  und Nachtzeiten werden (einige) dieser Farbspektren absorbiert und das (farbliche) Erscheinungsbild des Köders dadurch verändert. Aufgrund seiner Wellenlänge dringt UV Licht sehr viel tiefer in Wasser ein. Dessen Reflexion (UV-Aktivität) sind dadurch viel länger und besser unter Wasser sichtbar. Fische können diese Reflexionen, im Gegensatz zu uns Menschen, auch bei „normalem“ Tageslicht wahrnehmen. Wir hingegen benötigen dazu besondere Lichtquellen, den sog. UV-Lampen. 

Wir alle kennen sie aus Disco und als Geldscheinprüfer. Unter Umständen kann dies bei der Köderwahl  den entscheidenden Vorteil bringen. Da für uns UV-aktive Köder nicht ohne Zutun erkennbar sind (außer solche in Neonfarben) habe ich mir eine UV-Lampe zugelegt und diese beim Köderkauf immer dabei. Neben den Neonfarben, oder wie wir Angler sagen „Schockfarben“, gibt es eine Reihe weiterer Köder, deren UV-Aktivität ohne die entsprechende Lichtquelle nicht zu erkennen ist. Meine Wunschköder leuchte ich dabei immer ab und kaufe entsprechend ein. Dabei wird schnell klar, es gibt viele Köder, denen man ihr kleines Geheimnis nicht ohne weiteres ansieht. Hier mal ein Unterschied zwischen zwei scheinbar gleichen Ködern der Farbe „Motoroil Green Glitter“

Farbe "Motoroil" unter normalem Licht

Die gleichen Köder unter UV-Licht

Wie man sehr schön sehen kann,ist einer der scheinbar gleichen Köder UV aktiv, der andere dagegen eine "dunkle Gestalt". 
Auch einige meiner kleinen Twitchbaits verraten ihr dunkles Geheimnis erst unter der Bestrahlung mit UV-Licht.

Twitchbaits unter normalem Licht

Die gleichen Baits unter UV Licht
Um einmal die Vielseitigkeit der UV-Aktivität der Köder zu zeigen, habe ich Euch einmal eine kleine Köderauswahl aus meiner Box „bestrahlt“. Es ist erstaunlich, wie unterschiedlich sich diese Köder dadurch präsentieren.

Köder ohne UV-Licht

Köder unter UV-Licht

Meiner Meinung nach sind UV-aktive Köder sehr fängig, was aber eine Scheuchwirkung bei falschen Verhältnissen nicht ausschließt. Einige Male hat sich bei mir gezeigt, dass sich mit dem Wechsel von UV aktiven Ködern, auf solche die es nicht sind und umgekehrt, auch das Beissverhalten der Fische (Barsch) schlagartig geändert hat. Seit dem ist dieser Gedanke bei der Köderwahl und dem Köderkauf immer präsent.